| PZN | 02810619 |
| Производитель | TEVA GmbH |
| Форма | Капсулы твердые |
| Ёмкость | 30 St |
| Потенция | 100MG |
| Рецепт | да |
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132.40 €
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Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Breitspektrum-Antimykotikum). Fluconazol, der Wirkstoff des Präparates, gehört zur Stoffgruppe der Triazolderivate.
Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von Pilzerkrankungen, die durch Hefepilze (Candida und Kryptokokken) hervorgerufen wurden:
Die Therapie kann von Ihrem Arzt begonnen werden, bevor die Ergebnisse von Kulturen und anderen Labortests bekannt sind. Die Behandlung ist jedoch entsprechend anzupassen, sobald diese Ergebnisse vorliegen.
1) Hefepilzerkrankungen der Genitalien (Genitale Candidosen). Akute oder wiederkehrende Hefepilzerkrankungen der Vagina (Vaginale Candidose), wenn eine lokale Therapie als nicht ausreichend erachtet wird.
2) Hefepilzerkrankungen der Schleimhäute (Schleimhautcandidosen). Hierzu zählen Hefepilzerkrankungen u.a. im Mund und Rachenbereich sowie in der Speiseröhre, Hefepilzbefall der Schleimhaut der oberen Luftwege ohne Beteiligung der Lunge (nicht-invasive bronchopulmonale Infektionen), Candida-Erreger im Urin (Candidurie), Pilzerkrankungen (Candidose) der Haut und der Schleimhäute, Hefepilzerkrankungen der Mundhöhle (durch Zahnprothesen verursachte wunde Stellen, die durch mundhygienische bzw. lokale Maßnahmen nicht ausreichend zu behandeln sind).
3) Pilzerkrankungen der Haut (Dermatomykosen).
Tinea unguim (Pilzerkrankung der Nägel), Tinea pedis (als Behandlungsversuch bei Fußpilz), Tinea corporis (Hautpilzerkrankung des Körpers), Tinea cruris (Hautpilzerkrankung der Unterschenkel), Tinea (Pityriasis) versicolor (Kleienpilzflechte) sowie Candida-Infektionen der Haut.
4) Hefepilzinfektion mit Befall der inneren Organe (Systemcandidosen), einschließlich Nachweis der Hefepilze im Blut (Candidämie), disseminierte (über ein oder mehrere Organe verbreitete) und andere in den Körper eindringende Hefepilz-Infektionen. Hierzu zählen u.a. Infektionen des Bauchfells (Peritoneums), der Herzinnenhaut (Endokard), sowie der Lungen- und Harnwege. Candida-Infektionen bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen (Krebspatienten), Intensivpatienten, oder Patienten, die sich in Chemotherapie (zytotoxischer) oder die Immunabwehr-unterdrückender (immunsuppressiver) Behandlung befinden, können ebenfalls behandelt werden.
5) Hirnhautentzündung verursacht durch den Hefepilz Kryptococcus neoformans (Kryptokokken-Meningitis). Patienten ohne Begleiterkrankungen können ebenso behandelt werden wie Patienten mit AIDS, Organtransplantat-Empfänger und Patienten mit anderen Ursachen einer Immunabwehr-unterdrückenden Behandlung (Immunsuppression). Fluconazol ist auch als Behandlungsversuch zur Vorbeugung der Kryptokokken-Meningitis bei AIDS-Patienten angezeigt.
6) Zur Vorbeugung gegen Pilzinfektionen bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr, bei denen auf Grund einer Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie) nach Chemotherapie (zytotoxischer Therapie) oder Strahlentherapie ein erhöhtes Risiko besteht, wie z.B. Knochenmarktransplantat-Empfängern.
Ihr Arzt sollte bei der Auswahl des Behandlungsschemas die offizielle Leitlinie zur sachgemäßen Anwendung gegen Pilzinfektionen wirksamen Arzneimitteln berücksichtigen.
Dosierungsanleitung:
Für die Therapie stehen Darreichungsformen zur Einnahme (z.B. Kapseln) und Infusionslösungen zur Verfügung. Bei einem Wechsel von intravenöser Anwendung zur oralen Anwendung (zum Einnehmen) oder umgekehrt ist eine Änderung der täglichen Dosierung nicht erforderlich.
Für Dosierungen, die mit dem 100 mg-Kapseln nicht zu erreichen sind, stehen Ihnen auch Kapseln mit 50 mg, 150 mg und 200 mg Fluconazol zur Verfügung.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
Hinweise:
Die Dauer der Anwendung bestimmt der Arzt.
Die tägliche Dosierung von Fluconazol richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Pilzinfektion. Bei den meisten Fällen einer vaginalen Pilzerkrankung (Candidose) reicht eine einmalige Einnahme zur Behandlung aus.
Bei Infektionsarten, die eine Mehrfachdosierung erfordern, ist die Therapie so lange fortzusetzen, bis die Krankheitszeichen bzw. Labortests erkennen lassen, dass die Pilzinfektion abgeklungen ist. Bei unzureichender Behandlungsdauer kann es zu einem Wiederauftreten der Erkrankung kommen. Bei Patienten mit AIDS und einer bestimmten Form der Hirnhautentzündung (Kryptokokken-Meningitis) ist in der Regel eine längere Behandlung (Erhaltungstherapie) erforderlich, um einem Rückfall vorzubeugen.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis bei Erwachsenen:
1) Hefepilzerkrankungen der Vagina (Candida-Vaginitis): 150 mg, Dauer: als Einmaldosis (oral)
2) Pilzerkrankungen der Schleimhäute
- Hefepilzerkrankungen im Mund- und Rachenbereich (Oropharyngeale Candidose): 50 mg täglich, Dauer: 7-14 Tage
außer bei Patienten mit erheblicher Schwächung der Immunabwehr.
- Hefepilzerkrankungen der Mundhöhle bei Zahnprothesenträgern: 50 mg einmal täglich (bei gleichzeitiger Anwendung lokaler Antiseptika auf der Prothese), Dauer: 14 Tage.
- sonstige Hefepilzinfektionen- der Schleimhäute (Ausnahme genitale Candidose), wie z.B. Speiseröhre, obere Luftwege ohne Beteiligung der Lunge (nicht-invasiven bronchopulmonale Infektionen), Candida-Erreger im Urin, mukokutaner Candidose: 50 mg täglich, Dauer: 14 - 30 Tage
- schwere, insbesondere wiederkehrende (rezidiv.) Krankheitsverläufe: Erhöhung auf 100 mg täglich
3) Fußpilz (Tinea pedis), Hautpilzerkrankung des Körpers (Tinea corporis), Hautpilzerkrankungen der Unterschenkel (Tinea crucis), Kleinpilzflechte (Tinea [Pityriasis] versicolor) sowie bei Hefepilz-Infektionen der Haut: 50 mg einmal täglich, Dauer: 2 - 4 Wochen; bei Tinea pedis unter Umständen. bis zu 6 Wochen. Maximale Behandlungsdauer: 6 Wochen.
- Pilzerkrankungen der Nägel (Tinea-unguim-Infektionen): 150 mg einmal wöchentlich, Dauer: Behandlung fortsetzen, bis der infizierte Nagel vollständig nachgewachsen ist (bei Fingernägeln ca. 3-6 Monate und bei Fußnägeln ca. 6-12 Monate).
4) Hefepilz-Erreger im Blut (Candidämie), über ein oder mehrere Organe verbreitet (disseminierte) Hefepilzerkrankung und anderen in den Körper eindringende (invasive) Hefepilz-Infektionen (Befall der inneren Organe): am ersten Tag 400 mg, danach 200 mg täglich. In Abhängigkeit von der klinischen Wirksamkeit kann die Dosierung auf 400 mg täglich erhöht werden, Dauer: Die Behandlungsdauer richtet sich nach der klinischen Wirksamkeit.
5a) Befall der Hirnhäute durch den Hefepilz Kryptococcus neoformans (Kryptokokken-Meningitis): am ersten Tag 400 mg, danach 200-400 mg einmal täglich, Dauer: Behandlungsdauer richtet sich jeweils nach der klinischen und mykologischen Wirksamkeit; in der Regel mindestens 6-8 Wochen.
5b) Vorbeugung gegen ein Wiederauftreten der Kryptokokken-Hirnhautentzündung bei AIDS-Patienten: 200 mg täglich (in einigen Fällen kann 100 mg wirksam sein), Dauer: zeitlich unbegrenzt, nachdem der Patient einen vollen Primärtherapie-Zyklus erhalten hat.
6) Vorbeugung gegen Pilzinfektionen bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr nach Chemo- oder Strahlentherapie (die aufgrund einer verringerten Anzahl weißer Blutzellen (Neutropenie) ein erhöhtes Risiko aufweisen: 50 - 400 mg einmal täglich nach dem individuellen Risiko einer Pilzinfektion:
- hohes Risiko einer systemischen Hefepilzerkrankung z.B. Empfängern von Knochenmarktransplantaten, mit vermutlich stark ausgeprägter bzw. langfristiger Verringerung der weißen Blutzellen (Neutropenie): 400 mg einmal täglich
- AIDS-Patienten, Neutropenie in Folge einer zellschädigenden Chemo- oder Strahlentherapie: 50 mg einmal täglich
- Risiko schwerwiegender wiederkehrender Infektionen: Erhöhung auf 100 mg täglich
Dauer: Beginn mehrere Tage vor dem voraussichtlichen Einsetzen der Neutropenie und noch 7 Tage fortsetzen nachdem die Neutrophilenzahl wieder auf mehr als 1000 Zellen pro mm3 angestiegen ist.
Dosierung bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendliche:
Die Kapseln sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen (z.B. Suspension oder Lösung) zur Verfügung.
Behandlungsdauer:
Wie bei Erwachsenen richtet sich die Dauer der Behandlung mit Fluconazol bei Pilzinfektionen nach der Wirksamkeit gegen die Pilze und Abklingen der Symptome (klinische und mykologische Wirksamkeit).
Fluconazol wird täglich als Einzel-Tagesdosis möglichst zur gleichen Tageszeit eingenommen.
Pilzerkrankungen der Schleimhäute (Schleimhautcandidose): Die empfohlene Dosierung für Fluconazol beträgt täglich 3 mg/kg. Um rascher einen konstanten Spiegel zu erreichen, kann am ersten Tag eine Initialdosis von 6 mg/kg gegeben werden.
Systemische Candidose (Befall innerer Organe) und Kryptokokken-Infektionen: Zur Behandlung beträgt die empfohlene Dosierung je nach Schweregrad der Erkrankung 6-12 mg/kg täglich.
Zur Vorbeugung gegen Pilzinfektionen bei Kindern und Jugendlichen mit geschwächter Immunabwehr, die auf Grund einer Verminderung der weißen Blutzellen (Neutropenie) nach zellschädigender Chemo- oder Strahlentherapie ein erhöhtes Risiko aufweisen, sollte die Dosierung je nach Ausmaß und Dauer der entstandenen Neutropenie 3-12 mg/kg täglich betragen (siehe unter Dosierung bei Erwachsenen).
Höchstdosis:
Bei Kindern und Jugendlichen sollte eine Höchstdosis von 400 mg täglich nicht überschritten werden.
Hefepilzerkrankung der Genitalien:
Während umfangreiches Datenmaterial für den Einsatz von Fluconazol bei Kindern spricht, sind zur Anwendung von Fluconazol gegen Hefepilzerkrankung der Genitalien bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nur wenige Informationen verfügbar.
Die Anwendung ist derzeit nur dann zu empfehlen, wenn eine Behandlung zur Bekämpfung der Pilzinfektion zwingend erforderlich ist und kein geeigneter Wirkstoff zur Verfügung steht.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion bei Kindern:
Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis entsprechend der Richtlinie für Erwachsene - abhängig vom Grad der Nierenfunktionseinschränkung - angepasst werden (siehe unter "Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion".)
Dosierung bei älteren Patienten:
Sofern keine Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung vorliegen, sind die üblichen Dosisempfehlungen zu beachten.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min) ist die Dosierung entsprechend den Richtlinien für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion anzupassen.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Fluconazol wird überwiegend unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Anpassungen der Einzeldosis-Therapie sind nicht erforderlich.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die Fluconazol in Mehrfachdosierung erhalten, ist am 1. Behandlungstag die normale empfohlene Dosis (entsprechend der Indikation) anzuwenden, gefolgt von einer täglichen Dosierung nach folgendem Schema:
Kreatinin-Clearance > 50 ml/min.: 100 % der empfohlenen Dosis
Kreatinin-Clearance < 50 ml/min.: 50 % der empfohlenen Dosis
Reguläre Dialyse: 100 % der empfohlenen Dosis nach jeder Dialyse
Überdosierung:
Verständigen Sie sofort einen Arzt, der gegebenenfalls folgende Maßnahmen ergreifen kann:
Bei Überdosierung sollte eine Therapie der Vergiftungssymptome (vgl. Nebenwirkungen) durchgeführt werden. Falls erforderlich, zählt dazu auch eine Magenspülung.
Fluconazol wird hauptsächlich mit dem Urin ausgeschieden. Eine verstärkte Diurese (Harnausscheidung) führt wahrscheinlich zu einer Erhöhung der Eliminationsrate. Eine 3-stündige Hämodialyse führt zu einer Verringerung des Plasmaspiegels um etwa 50%.
Vergessene Einnahme:
Wenn Sie zu wenig Fluconazol eingenommen haben, können Sie die fehlende Menge ohne weiteres noch am gleichen Tag einnehmen. Die Dosierungsempfehlungen sind zu beachten. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern fahren Sie mit der Einnahme fort, wie im Dosierungsschema angegeben.
Behandlungsabbruch:
Um das Fortbestehen bzw. erneute Auftreten der Hefepilzinfektion zu vermeiden, sollten Sie die Kapseln regelmäßig und in der von Ihrem Arzt verschriebene Dosierung einnehmen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Arzneimittel dürfen nicht zusammen mit Fluconazol, dem Wirkstoff des Präparates, eingenommen werden:
- Cisaprid (Arzneimittel gegen Darmstörung) (CYP3A4-Substrat):
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluconazol und Cisaprid wurden Fälle von Herzsymptomen, einschließlich schwerwiegender Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) berichtet. Fluconazol darf nicht zusammen mit Cisaprid eingenommen werden.
- Terfenadin (Arzneimittel gegen Allergien) (bei Fluconazol-Dosen von 400 mg oder mehr; CYP3A4-Substrat):
Bei Patienten, die Azol-Antimykotika (zu denen auch Fluconazol gehört) zusammen mit Terfenadin erhielten, traten ernsthafte Herzrhythmusstörungen (auf Grund einer Verlängerung des QTc-Intervalls) auf. Eine Studie mit 400 mg und 800 mg Fluconazol täglich zeigte, dass Fluconazol bei einer Tagesdosis von 400 mg oder mehr den Blutspiegel von Terfenadin bei gleichzeitiger Anwendung deutlich erhöht. Fluconazol darf nicht gleichzeitig mit Terfenadin eingenommen werden.
- Astemizol (Arzneimittel gegen Allergien) (CYP3A4-Substrat):
Bei Überdosierungen von Astemizol kam es zu Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) sowie zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen (ventrikulärer Arrhythmie, Torsade de pointes) und Herzstillstand. Eine gleichzeitige Behandlung mit Fluconazol und Astemizol darf wegen des Risikos eines ernsthaften bis tödlichen Herzstillstands nicht durchgeführt werden.
Auswirkungen von Fluconazol auf die Wirkung anderer Arzneimittel:
- Arzneimittel, die durch das Stoffwechselsystem CYP2C9 oder CYP3A4 verstoffwechselt werden:
Fluconazol besitzt eine stark hemmende Wirkung auf bestimmte Enzymsysteme.
Zusätzlich zu den nachfolgend genannten beobachteten bzw. dokumentierten Wechselwirkungen besteht ein Risiko erhöhter Blutspiegel anderer Arzneimittel, die durch diese Enzymsysteme abgebaut werden (z.B. Ergot-Alkaloide, Chinidin), wenn diese gleichzeitig mit Fluconazol eingenommen werden.
Daher ist bei diesen Kombinationen stets Vorsicht geboten; die Patienten sollten bei gleichzeitiger Anwendung sorgfältig überwacht werden. Auf Grund der langen Halbwertszeit (langsamer Abbau) von Fluconazol kann dessen enzymhemmende Wirkung nach Ende der Behandlung noch 4-5 Tage anhalten.
- Alfentanil (starkes Schmerzmittel) (CYP3A4-Substrat):
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol 400 mg und Alfentanil 20 µg/kg intravenös führte zu höheren Wirkstoffkonzentrationen von Alfentanil im Blut.
Unter Umständen ist eine Anpassung der Alfentanil-Dosis bei gleichzeitiger Anwendung mit Fluconazol durch den Arzt erforderlich.
- Amitriptylin (Mittel zur Behandlung von Depressionen):
Auf Grund des Risikos toxischer Nebenwirkungen ist eine Überwachung der Amitriptylin- Spiegel sowie gegebenenfalls eine entsprechende Dosisanpassung bei gleichzeitiger Anwendung mit Fluconazol durch den Arzt in Betracht zu ziehen.
- Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer vom Cumarin-Typ) (CYP2C9-Substrate):
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol während einer Behandlung mit Warfarin (Blutgerinnungshemmer vom Cumarin-Typ) führte zu einer Herabsetzung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Dies ist wahrscheinlich auf eine Hemmung des Abbaus von Warfarin (durch das Stoffwechselsystem CYP2C9) zurückzuführen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Fluconazol und Blutgerinnungshemmern vom Cumarintyp, sollte die Dosis des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels angepasst werden und die Thromboplastinzeit ist engmaschig zu kontrollieren.
- Benzodiazepine (z.B. Beruhigungsmittel) (CYP3A4-Substrate):
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol und Midazolam kam es zu einer Zunahme der Midazolam- Konzentration im Blut . Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol und Triazolam kam es ebenfalls zu einer Zunahme der Triazolam-Konzentration im Blut.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol wurde eine Verstärkung sowie eine Verlängerung der Wirkungen von Triazolam beobachtet.
Ist die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und einem Benzodiazepin (z.B. Midazolam, Triazolam) erforderlich, so ist eine Dosisreduktion des Benzodiazepins in Betracht zu ziehen; der Arzt wird dann eine sorgfältige Überwachung durchführen.
- Calciumkanal-Antagonisten (Arzneimittel-Gruppe zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten Herzerkrankungen) (CYP3A4-Substrate):
Einige Wirkstoffe aus einer bestimmten Gruppe von Arzneimitteln (Dihydropyridin-Calciumkanal-Antagonisten) zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten Herzerkrankungen wie z.B. Nifedipin, Isradipin, Nicardipin, Amlodipin und Felodipin, werden über das Stoffwechselsystem CYP3A4 abgebaut. In der Literatur finden sich Berichte über ausgeprägte Wasseransammlungen in den Extremitäten (periphere Ödeme) und/oder erhöhten Konzentrationen von Calcium-Antagonisten im Blut, wenn diese zusammen mit Itraconazol (Wirkstoff aus derselben Substanzklasse wie Fluconazol) und Felodipin, Isradipin oder Nifedipin (Arzneimittel aus der Gruppe der Calciumantagonisten) eingenommen werden.
Eine derartige Wechselwirkung könnte auch mit Fluconazol auftreten.
- Celecoxib (schmerzlindernd und antientzündlich wirkendes Arzneimittel) (CYP2C9-Substrat):
In Untersuchungen (klinischen Studien) erhöhte sich bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluconazol und Celecoxib die Celecoxib- Konzentration im Blut.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol behandelt werden, ist eine Halbierung der Celecoxib- Dosis zu empfehlen.
- Ciclosporin (Immunsuppressivum) (CYP 3A4-Substrat):
Bei Fluconazol-Dosen von 200 mg und mehr zeigten sich eindeutige (klinisch signifikante) Wechselwirkungen mit Ciclosporin. Die Ciclosporin Konzentration im Blut nahm zu; die Ausscheidung (Clearance) verringerte sich.
Während der Behandlung mit Fluconazol sind die Blutspiegel von Ciclosporin zu überwachen.
- Didanosin (zur Behandlung einer HIV-Infektion):
Die gleichzeitige Anwendung von Didanosin und Fluconazol scheint sicher zu sein; sie zeigt kaum Auswirkungen auf die Verstoffwechslung (Pharmakokinetik) und die Wirksamkeit von Didanosin.
Das Ansprechen auf Fluconazol ist jedoch unbedingt zu überwachen. Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn die Gabe von Fluconazol vor der Gabe von Didanosin erfolgt.
- Halofantrin (Malariamittel) (CYP3A4-Substrat):
Fluconazol kann auch eine Hemmung des Abbaus von Halofantrin bewirken.
- HMG-CoA-Reduktasehemmer (Arzneimittel-Gruppe zur Senkung der Blutfettspiegel z.B. Atorvastatin, Simvastatin, Fluvastatin) (CYP2C9 oder CYP3A4-Substrate):
Ein erhöhtes Risiko einer Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) besteht bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol mit Arzneimittel zur Senkung der Blutfettspiegel aus der Gruppe der HMG-CoA-Reduktasehemmern, wie z.B. Atorvastatin und Simvastatin, oder Fluvastatin. Auf Grund der Wechselwirkung zwischen Fluvastatin und Fluconazol können sich die Blutspiegel der HMG-COA-Reduktasehemmer erhöhen. Wird eine gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und HMG-CoA-Reduktasehemmern als notwendig erachtet, so ist hierbei Vorsicht geboten.
Bei dieser Kombination ist unter Umständen eine Dosisreduzierung der HMG-CoA-Reduktasehemmer z.B. Atorvastatin, Simvastatin, Fluvastatin erforderlich. Bei einer kombinierten Behandlung sollte auf Anzeichen und Symptome einer Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) oder Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) mit Muskelschmerzen, Muskelempfindlichkeit, oder- schwäche geachtet werden und bestimmte Muskelenzym-Werte (Creatinkinase- (CK-) Spiegel) überwacht werden.
Die HMG-CoA-Therapie ist abzusetzen, wenn der Muskelenzym-Wert
(CK-Spiegel) deutlich ansteigt oder wenn eine Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) oder Rhabdomyolyse festgestellt oder vermutet wird.
- Losartan (Blutdrucksenker) (CYP2C9-Substrat):
Fluconazol hemmt die Umwandlung von Losartan in dessen wirksames Stoffwechselprodukt. Dieses ist größtenteils für die Wirkung (Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonismus) verantwortlich. Eine gleichzeitige Behandlung mit Fluconazol könnte zu erhöhten Konzentrationen von Losartan sowie zu einer Verringerung der Konzentration des wirksamen Metaboliten führen.
Eine Überwachung sollte als fortlaufende Kontrolle des Bluthochdrucks durchgeführt werden.
- Orale Kontrazeptiva ("Pille"):
Fluconazol-Kapseln haben wahrscheinlich keinen nachteiligen Einfluss auf die Wirksamkeit von oralen empfängnisverhütenden Arzneimitteln (Pille). Die Hormonspiegel im Blut werden durch die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und oralen Kontrazeptiva erhöht.
- Phenytoin (Mittel gegen epileptische Krampfanfälle) (CYP2C9-Substrat):
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Phenytoin in die Blutbahn (intravenös) erhöhte sich der Phenytoin Blutspiegel.
Ist eine gleichzeitige Anwendung dieser Wirkstoffe erforderlich, so muss die Konzentration von Phenytoin im Blut überwacht werden; die Phenytoin-Dosis ist entsprechend anzupassen, um toxische Konzentrationen zu vermeiden.
- Prednison (Glucocorticoid mit entzündungshemmender u. antiallergischer Wirksamkeit) (CYP3A4-Substrat):
Bei einem mit Prednison (Cortisonähnlicher Wirkstoff) behandelten Lebertransplantat-Empfänger kam es nach Absetzen eines dreimonatigen Fluconazol- Zyklus zu einer Addison-Krise (Nebennierenrinden-Insuffizienz). Hierbei führte das Absetzen von Fluconazol wahrscheinlich zu einem vermehrten Abbau von Prednison.
Bei einer Langzeittherapie mit Fluconazol und Prednison sollten die Patienten beim Absetzen von Fluconazol hinsichtlich auf Zeichen einer Nebennierenrinden-Insuffizienz engmaschig überwacht werden.
- Rifabutin (Antibiotikum, Mittel gegen Tuberkulose) (CYP3A4-Induktor)
Berichten zufolge kann die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Rifabutin zu einem Anstieg der Rifabutin-Serumspiegel führen. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol und Rifabutin behandelt wurden, trat Berichten zufolge eine Entzündung der Augenhaut (Uveitis) auf.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifabutin und Fluconazol ist eine engmaschige Überwachung erforderlich.
- Sulfonylharnstoffe (Arzneimittel-Gruppe zur Behandlung der Zuckerkrankheit) (CYP2C9-Substrat):
Fluconazol führte zu einer Verlängerung der Verweildauer des Sulfonylharnstoffs im Blut, wenn gleichzeitig Sulfonylharnstoffe wie Chlorpropamid, Glibenclamid, Glipizid und Tolbutamid eingenommen wurden.
Die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und Arzneimitteln aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe bei Diabetikern ist grundsätzlich möglich; hierbei ist jedoch die Möglichkeit des Auftretens einer Unterzuckerung zu beachten.
- Tacrolimus und Sirolimus (Mittel zur Unterdrückung der Immunreaktion) (CYP3A4-Substrate):
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Tacrolimus erhöhte sich die Tacrolismus- Konzentration im Blut. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol und Tacrolimus behandelt wurden, kann es Berichten zufolge zu einer Nierenschädigung kommen. Zu Fluconazol und Sirolimus liegen keine Interaktionsstudien vor; hier sind jedoch ähnliche Wechselwirkungen zu erwarten wie bei Tacrolimus.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Tacrolimus oder Sirolimus und Fluconazol sind die Plasmaspiegel von Tacrolimus/Sirolimus engmaschig zu überwachen und auf Zeichen einer Toxizität zu achten.
- Theophyllin (Asthmamittel):
Bei Einnahme von Theophyllin in hohen Dosierungen oder bei erhöhtem Risiko einer Theophyllin-Überempfindlichkeit, ist bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol eine sorgfältige Überwachung notwendig; da bei gleichzeitiger Anwendung die Verweildauer von Theophyllin im Blut erhöht wird, ist die Theophyllin-Dosis entsprechend anzupassen.
- Trimetrexat (Arzneimittel zur Behandlung schwerer Lungenentzündungen (Pneumocystis-carinii Pneumonie, (PcP)
Eine gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Trimetrexat kann zu einer Erhöhung der Trimetrexat-Plasmakonzentration führen.
Lässt sich eine gleichzeitige Anwendung von Trimetrexat und Fluconazol nicht vermeiden, so ist eine engmaschige Überwachung in Bezug auf Trimetrexat-Serumspiegel und Trimetrexat-Toxizität (Knochenmarksuppression, Nieren- und Leberfunktionsstörungen sowie Geschwürbildung im Magen-Darmbereich) erforderlich.
- Zidovudin (Mittel zur Behandlung von HIV-Infektionen):
Die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und Zidovudin führte zu einer deutlichen Zunahme der Zidovudin-Konzentration; diese ist wahrscheinlich auf eine Hemmung der Verstoffwechslung (Glukuronidierung) zurückzuführen.
Daher sollten Sie, wenn Sie diese Arzneimittekombination einnehmen, den Arzt aufsuchen und sich sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Zidovudin-bedingten Nebenwirkungen überwachen lassen.
Arzneimittel, die den Stoffwechsel und/oder die Ausscheidung von Fluconazol beeinflussen:
- Hydrochlorothiazid (entwässerndes Arzneimittel):
Die gleichzeitige mehrmalige Gabe von Hydrochlorothiazid kann die Plasmaspiegel von Fluconazol erhöhen.
Eine Änderung der Fluconazol-Dosis ist nicht erforderlich.
- Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose) (CYP450-Induktor):
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Rifampicin senkte die Konzentration von Fluconazol im Blut und verkürzte die Verweildauer von Fluconazol.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Rifampicin ist eine Dosiserhöhung von Fluconazol in Betracht zu ziehen.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen:
- Arzneimittel, die eine Verlängerung des QT-Intervalls (EKG-Veränderung) bewirken:
Es liegen Berichte vor, nach denen Fluconazol zu einer QT-Verlängerung beitragen kann, die zu ernsthaften Herzrhythmusstörungen führt.
Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol und anderen QT-verlängernden Wirkstoffen behandelt werden, sind sorgfältig zu überwachen, da eine additive Wirkung nicht auszuschließen ist.
- Amphotericin B (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen):
Tierversuche in vitro und in vivo ergaben eine Gegenwirkung zwischen Amphotericin B und Azolderivaten (zu denen auch Fluconazol gehört).
Ob diese Gegenwirkung Auswirkungen auf die Wirksamkeit hat ist bisher nicht bekannt; ein ähnlicher Effekt könnte auch bei dem Amphotericin-B-Cholesterylsulfat-Komplex auftreten.
- Gezielte Untersuchungen ergaben keine deutlichen Veränderungen der Aufnahme (Resorption) von Fluconazol bei oraler Anwendung in Kombination mit Cimetidin (Magenmittel), Antazida (Arzneimittel zur Verringerung der Magensäure), oder nach Ganzkörper-Strahlentherapie bei Knochenmarktransplantationen
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Sie können die Kapseln unabhängig von Mahlzeiten einnehmen. Nehmen Sie die Kapseln aber immer zur gleichen Tageszeit ein.
Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Allgemein:
Gelegentlich: Müdigkeit, Unwohlsein, Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber
Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Krampfanfälle, Benommenheit, Empfindungsstörungen in den Gliedmaßen (Parästhesie), Muskelzittern (Tremor), Schwindel
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Hautausschläge
Gelegentlich: Juckreiz (Pruritus)
Selten: (exfoliative) Hauterkrankungen mit Abschälung und Ablösung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom)
Erkrankungen des Magen-DarmTraktes:
Häufig: Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen im Unterbauch, Durchfall
Gelegentlich: Appetitlosigkeit (Anorexie), Verstopfung, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Blähungen
Erkrankungen der Skelettmuskulatur:
Gelegentlich: Schmerzhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myalgie)
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen
Psychiatrische Erkrankungen:
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit
Leber und Gallenerkrankungen:
Häufig: Anstieg von bestimmten Leberwerten (AST, ALT und alkalischer Phosphatase)
Gelegentlich: Stauung der Gallenflüssigkeit (Cholestase), Erkrankungen der Leberzellen, Gelbsucht, deutlicher Anstieg des Gesamt-Bilirubins
Selten: Lebernekrose (schwere Lebererkrankung mit Zelluntergang)
Sinneswahrnehmung:
Gelegentlich: Störungen des Geschmacksempfindens
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich: Verminderung der roten Blutzellen (Anämie)
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Anaphylaxie (schwerwiegende allergischen Reaktionen u.U. lebensbedrohlich)
Die genannten Nebenwirkungen waren bei HIV-infizierten Patienten häufiger zu beobachten (21%) als bei nicht infizierten (13%). Dabei zeigten sich jedoch bei HIV-infizierten und nicht infizierten Patienten ähnliche Muster der Nebenwirkungen.
Weiterhin traten folgende Nebenwirkungen auf, bei denen ein Zusammenhang mit der Einnahme von Fluconazol nicht gesichert ist (z.B. in offenen Studien, nach der Markteinführung):
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten: Krampfanfälle
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: kreisrunder Haarausfall (Alopezie)
Sehr selten: (exfoliative) Hauterkrankungen mit Abschälung und Ablösung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse), Hautauschlag (Erythem)
Leber und Gallenerkrankungen:
Selten: Leberversagen, Leberentzündung (Hepatitis), Lebernekrose
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie), Schwellungen von Lippen u. Lidregion, seltener Zunge u. anderer Organe (Angioödem), Gesichtsschwellung (Gesichtsödem) und Juckreiz (Pruritus)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten: Verringerung der Anzahl der weißen Blutzellen (Leukopenie, einschließlich Neutropenie und Agranulozytose), Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Stoffwechselstörungen:
Selten: erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie), erhöhte Triglyceridwerte (Hypertriglyceridämie), erniedrigter Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie)
Gegenmaßnahmen: Bei stärkeren Beeinträchtigungen sollten Sie Ihren Arzt benachrichtigen, der über die weitere Einnahme oder gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheidet. Dies gilt insbesondere für Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen, bei denen Sie das Arzneimittel ohne ausdrückliche Zustimmung Ihres Arztes nicht nochmals einnehmen sollten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
Darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Fluconazol oder verwandte Azole oder einem der sonstigen Bestandteile sind.
- zusammen mit Arzneimitteln, die zu einer Verlängerung des QT-Intervalls im EKG führen können.
- zusammen mit Arzneimitteln, die ebenfalls über das Stoffwechselsystem CYP3A4 der Leber verstoffwechselt werden wie Cisaprid (Mittel gegen Darmstörungen) und Astemizol (Arzneimittel gegen Allergien) oder Terfenadin (Mittel gegen Allergien)
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Während der Schwangerschaft sollten Sie das Arzneimittel zur Kurzzeittherapie in Standarddosierungen nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für eindeutig erforderlich hält.
Fluconazol in hohen Dosierungen und/oder in Langzeittherapie dürfen Sie während der Schwangerschaft nicht einnehmen, außer bei lebensbedrohlichen Infektionen. Dies entscheidet dann Ihr Arzt.
Stillzeit:
Fluconazol tritt in die Muttermilch über. Nach Anwendung von Fluconazol in hohen Dosierungen oder mehrfacher Anwendung sollten Sie nicht stillen. In dem Fall einer einmaligen Anwendung einer Standarddosierung von 200 mg Fluconazol oder weniger können Sie weiter stillen.
Zum Einnehmen.
Nehmen Sie die Kapsel vor oder mit einer Mahlzeit unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich bei Patienten mit Erkrankungen, die die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen können.
Einige Azole (Wirkstoffe zu der auch Fluconazol gehört) werden mit einer Veränderung von EKG-Parametern (Verlängerung des QT-Intervalls) in Verbindung gebracht. In seltenen Fällen können während der Behandlung mit Fluconazol bestimmte lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) auftreten.
Obwohl ein Zusammenhang zwischen Fluconazol und einer QT-Verlängerung nicht eindeutig erwiesen ist, sollte das Arzneimittel bei Erkrankungen, die möglicherweise die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen mit Vorsicht eingesetzt werden, diese sind im folgenden genannt:
- angeborene oder nachweislich erworbene QT-Verlängerung (EKG-Veränderung)
- Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathie); insbesondere bei gleichzeitiger schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
- Sinusbradykardie (verlangsamter Herzschlag)
- Bestehende symptomatische Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls zu EKG-Veränderungen (Verlängerung des QT-Intervalls) führen können, obwohl sie nicht über dasselbe Stoffwechselsystem (CYP3A4) abgebaut werden
- Störungen des Elektrolythaushalts; erniedrigte Kalium- und Magnesiumspiegel und Calciumspiegel zum Beispiel sollten vor Aufnahme einer Behandlung mit Fluconazol von Ihrem Arzt behoben werden.
- Gleichzeitige Anwendung mit Halofantrin (Arzneimittel gegen Malaria)
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Halofantrin ist nicht zu empfehlen, denn Halofantrin führt bei der verordneten (therapeutischen) Dosis nachweislich zu einer EKG Veränderung (QTc-Verlängerung).
- Patienten mit schweren Grunderkrankungen
Bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen wie AIDS und bösartigen Erkrankungen (Krebspatienten), wurden während der Behandlung mit Fluconazol Veränderungen des Blutbildes, der Leber- und Nierenwerte und der Ergebnisse anderer biochemischer Funktionstests beobachtet.
- Leberunverträglichkeit / Leberfunktionsstörungen
In sehr seltenen Fällen ging die Einnahme von Fluconazol bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt wurden, von denen einige bekanntermaßen Nebenwirkungen auf die Leber besaßen, mit schwerer Leberunverträglichkeit einschließlich tödlichem Ausgang einher.
Ein Zusammenhang mit der Tagesdosis, Therapiedauer sowie Alter und Geschlecht der Patienten ließ sich nicht herstellen; die Leberunverträglichkeitssymptome bildeten sich in der Regel bei Absetzen der Fluconazol-Therapie zurück.
Patienten mit einer Verschlechterung der Leberwerte unter Therapie mit Fluconazol sollten zur Vermeidung schwerer Leberschädigungen sorgfältig überwacht werden. Fluconazol sollte abgesetzt werden, sobald Krankheitszeichen (klinische Anzeichen oder Symptome), auf eine Lebererkrankung (z.B. Gelbsucht) hindeuten.
- Entwicklung von schweren Hautreaktionen:
In seltenen Fällen kann es während der Behandlung mit Fluconazol zu schuppenden (exfoliativen) Hautreaktionen mit zum Teil schwerwiegendem Verlauf wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse kommen. AIDS-Patienten neigen bei Anwendung vieler Arzneimittel zur Entwicklung von schweren Hautreaktionen.
Wenn sich während der Behandlung einer oberflächlichen Pilzinfektion mit Fluconazol ein Hautausschlag entwickelt, so ist die Behandlung mit Fluconazol abzusetzen.
Wenn während der Behandlung von Pilzerkrankungen der inneren Organe (invasive/systemische Pilzinfektionen) Hautausschläge auftreten sollte der Patient sorgfältig beobachtet werden. Die Therapie mit Fluconazol ist abzusetzen, wenn Blasen entstehen (bullöse Hautveränderungen) oder rötliche Hautausschläge in verschiedenen Anordnungen (Erythema multiforme) auftreten.
- Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaktische Reaktionen) wurden in seltenen Fällen beobachtet.
- Planung / Möglichkeit einer Schwangerschaft
Bei gebärfähigen Frauen sind im Falle einer Langzeit-Behandlung geeignete Methoden der Empfängnisverhütung in Betracht zu ziehen .
- Nierenfunktionsstörungen
Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 50 ml/min ist die Fluconazol-Dosis zu verringern.
Kinder:
Die Kapseln sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen mit Fluconazol (z.B. Suspension oder Lösung) zur Verfügung.
Bei Kindern sollte eine Höchstdosis von 400 mg Fluconazol täglich nicht überschritten werden.
Ältere Menschen:
Bei alten Patienten, bei denen sich kein Hinweis auf eine eingeschränkte Nierenfunktion ergibt, sollten die üblichen Dosisempfehlungen beachtet werden. Bei einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min sollte die Dosierung entsprechend den Richtlinien für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Fluconazol besitzt keine oder nur geringfügige Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Beim Lenken von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen ist jedoch zu beachten, dass nach Einnahme von Fluconazol gelegentlich Benommenheit und Krampfanfälle auftreten können.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Breitspektrum-Antimykotikum). Fluconazol, der Wirkstoff des Präparates, gehört zur Stoffgruppe der Triazolderivate.
Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von Pilzerkrankungen, die durch Hefepilze (Candida und Kryptokokken) hervorgerufen wurden:
Die Therapie kann von Ihrem Arzt begonnen werden, bevor die Ergebnisse von Kulturen und anderen Labortests bekannt sind. Die Behandlung ist jedoch entsprechend anzupassen, sobald diese Ergebnisse vorliegen.
1) Hefepilzerkrankungen der Genitalien (Genitale Candidosen). Akute oder wiederkehrende Hefepilzerkrankungen der Vagina (Vaginale Candidose), wenn eine lokale Therapie als nicht ausreichend erachtet wird.
2) Hefepilzerkrankungen der Schleimhäute (Schleimhautcandidosen). Hierzu zählen Hefepilzerkrankungen u.a. im Mund und Rachenbereich sowie in der Speiseröhre, Hefepilzbefall der Schleimhaut der oberen Luftwege ohne Beteiligung der Lunge (nicht-invasive bronchopulmonale Infektionen), Candida-Erreger im Urin (Candidurie), Pilzerkrankungen (Candidose) der Haut und der Schleimhäute, Hefepilzerkrankungen der Mundhöhle (durch Zahnprothesen verursachte wunde Stellen, die durch mundhygienische bzw. lokale Maßnahmen nicht ausreichend zu behandeln sind).
3) Pilzerkrankungen der Haut (Dermatomykosen).
Tinea unguim (Pilzerkrankung der Nägel), Tinea pedis (als Behandlungsversuch bei Fußpilz), Tinea corporis (Hautpilzerkrankung des Körpers), Tinea cruris (Hautpilzerkrankung der Unterschenkel), Tinea (Pityriasis) versicolor (Kleienpilzflechte) sowie Candida-Infektionen der Haut.
4) Hefepilzinfektion mit Befall der inneren Organe (Systemcandidosen), einschließlich Nachweis der Hefepilze im Blut (Candidämie), disseminierte (über ein oder mehrere Organe verbreitete) und andere in den Körper eindringende Hefepilz-Infektionen. Hierzu zählen u.a. Infektionen des Bauchfells (Peritoneums), der Herzinnenhaut (Endokard), sowie der Lungen- und Harnwege. Candida-Infektionen bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen (Krebspatienten), Intensivpatienten, oder Patienten, die sich in Chemotherapie (zytotoxischer) oder die Immunabwehr-unterdrückender (immunsuppressiver) Behandlung befinden, können ebenfalls behandelt werden.
5) Hirnhautentzündung verursacht durch den Hefepilz Kryptococcus neoformans (Kryptokokken-Meningitis). Patienten ohne Begleiterkrankungen können ebenso behandelt werden wie Patienten mit AIDS, Organtransplantat-Empfänger und Patienten mit anderen Ursachen einer Immunabwehr-unterdrückenden Behandlung (Immunsuppression). Fluconazol ist auch als Behandlungsversuch zur Vorbeugung der Kryptokokken-Meningitis bei AIDS-Patienten angezeigt.
6) Zur Vorbeugung gegen Pilzinfektionen bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr, bei denen auf Grund einer Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie) nach Chemotherapie (zytotoxischer Therapie) oder Strahlentherapie ein erhöhtes Risiko besteht, wie z.B. Knochenmarktransplantat-Empfängern.
Ihr Arzt sollte bei der Auswahl des Behandlungsschemas die offizielle Leitlinie zur sachgemäßen Anwendung gegen Pilzinfektionen wirksamen Arzneimitteln berücksichtigen.
Dosierungsanleitung:
Für die Therapie stehen Darreichungsformen zur Einnahme (z.B. Kapseln) und Infusionslösungen zur Verfügung. Bei einem Wechsel von intravenöser Anwendung zur oralen Anwendung (zum Einnehmen) oder umgekehrt ist eine Änderung der täglichen Dosierung nicht erforderlich.
Für Dosierungen, die mit dem 100 mg-Kapseln nicht zu erreichen sind, stehen Ihnen auch Kapseln mit 50 mg, 150 mg und 200 mg Fluconazol zur Verfügung.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
Hinweise:
Die Dauer der Anwendung bestimmt der Arzt.
Die tägliche Dosierung von Fluconazol richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Pilzinfektion. Bei den meisten Fällen einer vaginalen Pilzerkrankung (Candidose) reicht eine einmalige Einnahme zur Behandlung aus.
Bei Infektionsarten, die eine Mehrfachdosierung erfordern, ist die Therapie so lange fortzusetzen, bis die Krankheitszeichen bzw. Labortests erkennen lassen, dass die Pilzinfektion abgeklungen ist. Bei unzureichender Behandlungsdauer kann es zu einem Wiederauftreten der Erkrankung kommen. Bei Patienten mit AIDS und einer bestimmten Form der Hirnhautentzündung (Kryptokokken-Meningitis) ist in der Regel eine längere Behandlung (Erhaltungstherapie) erforderlich, um einem Rückfall vorzubeugen.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis bei Erwachsenen:
1) Hefepilzerkrankungen der Vagina (Candida-Vaginitis): 150 mg, Dauer: als Einmaldosis (oral)
2) Pilzerkrankungen der Schleimhäute
- Hefepilzerkrankungen im Mund- und Rachenbereich (Oropharyngeale Candidose): 50 mg täglich, Dauer: 7-14 Tage
außer bei Patienten mit erheblicher Schwächung der Immunabwehr.
- Hefepilzerkrankungen der Mundhöhle bei Zahnprothesenträgern: 50 mg einmal täglich (bei gleichzeitiger Anwendung lokaler Antiseptika auf der Prothese), Dauer: 14 Tage.
- sonstige Hefepilzinfektionen- der Schleimhäute (Ausnahme genitale Candidose), wie z.B. Speiseröhre, obere Luftwege ohne Beteiligung der Lunge (nicht-invasiven bronchopulmonale Infektionen), Candida-Erreger im Urin, mukokutaner Candidose: 50 mg täglich, Dauer: 14 - 30 Tage
- schwere, insbesondere wiederkehrende (rezidiv.) Krankheitsverläufe: Erhöhung auf 100 mg täglich
3) Fußpilz (Tinea pedis), Hautpilzerkrankung des Körpers (Tinea corporis), Hautpilzerkrankungen der Unterschenkel (Tinea crucis), Kleinpilzflechte (Tinea [Pityriasis] versicolor) sowie bei Hefepilz-Infektionen der Haut: 50 mg einmal täglich, Dauer: 2 - 4 Wochen; bei Tinea pedis unter Umständen. bis zu 6 Wochen. Maximale Behandlungsdauer: 6 Wochen.
- Pilzerkrankungen der Nägel (Tinea-unguim-Infektionen): 150 mg einmal wöchentlich, Dauer: Behandlung fortsetzen, bis der infizierte Nagel vollständig nachgewachsen ist (bei Fingernägeln ca. 3-6 Monate und bei Fußnägeln ca. 6-12 Monate).
4) Hefepilz-Erreger im Blut (Candidämie), über ein oder mehrere Organe verbreitet (disseminierte) Hefepilzerkrankung und anderen in den Körper eindringende (invasive) Hefepilz-Infektionen (Befall der inneren Organe): am ersten Tag 400 mg, danach 200 mg täglich. In Abhängigkeit von der klinischen Wirksamkeit kann die Dosierung auf 400 mg täglich erhöht werden, Dauer: Die Behandlungsdauer richtet sich nach der klinischen Wirksamkeit.
5a) Befall der Hirnhäute durch den Hefepilz Kryptococcus neoformans (Kryptokokken-Meningitis): am ersten Tag 400 mg, danach 200-400 mg einmal täglich, Dauer: Behandlungsdauer richtet sich jeweils nach der klinischen und mykologischen Wirksamkeit; in der Regel mindestens 6-8 Wochen.
5b) Vorbeugung gegen ein Wiederauftreten der Kryptokokken-Hirnhautentzündung bei AIDS-Patienten: 200 mg täglich (in einigen Fällen kann 100 mg wirksam sein), Dauer: zeitlich unbegrenzt, nachdem der Patient einen vollen Primärtherapie-Zyklus erhalten hat.
6) Vorbeugung gegen Pilzinfektionen bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr nach Chemo- oder Strahlentherapie (die aufgrund einer verringerten Anzahl weißer Blutzellen (Neutropenie) ein erhöhtes Risiko aufweisen: 50 - 400 mg einmal täglich nach dem individuellen Risiko einer Pilzinfektion:
- hohes Risiko einer systemischen Hefepilzerkrankung z.B. Empfängern von Knochenmarktransplantaten, mit vermutlich stark ausgeprägter bzw. langfristiger Verringerung der weißen Blutzellen (Neutropenie): 400 mg einmal täglich
- AIDS-Patienten, Neutropenie in Folge einer zellschädigenden Chemo- oder Strahlentherapie: 50 mg einmal täglich
- Risiko schwerwiegender wiederkehrender Infektionen: Erhöhung auf 100 mg täglich
Dauer: Beginn mehrere Tage vor dem voraussichtlichen Einsetzen der Neutropenie und noch 7 Tage fortsetzen nachdem die Neutrophilenzahl wieder auf mehr als 1000 Zellen pro mm3 angestiegen ist.
Dosierung bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendliche:
Die Kapseln sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen (z.B. Suspension oder Lösung) zur Verfügung.
Behandlungsdauer:
Wie bei Erwachsenen richtet sich die Dauer der Behandlung mit Fluconazol bei Pilzinfektionen nach der Wirksamkeit gegen die Pilze und Abklingen der Symptome (klinische und mykologische Wirksamkeit).
Fluconazol wird täglich als Einzel-Tagesdosis möglichst zur gleichen Tageszeit eingenommen.
Pilzerkrankungen der Schleimhäute (Schleimhautcandidose): Die empfohlene Dosierung für Fluconazol beträgt täglich 3 mg/kg. Um rascher einen konstanten Spiegel zu erreichen, kann am ersten Tag eine Initialdosis von 6 mg/kg gegeben werden.
Systemische Candidose (Befall innerer Organe) und Kryptokokken-Infektionen: Zur Behandlung beträgt die empfohlene Dosierung je nach Schweregrad der Erkrankung 6-12 mg/kg täglich.
Zur Vorbeugung gegen Pilzinfektionen bei Kindern und Jugendlichen mit geschwächter Immunabwehr, die auf Grund einer Verminderung der weißen Blutzellen (Neutropenie) nach zellschädigender Chemo- oder Strahlentherapie ein erhöhtes Risiko aufweisen, sollte die Dosierung je nach Ausmaß und Dauer der entstandenen Neutropenie 3-12 mg/kg täglich betragen (siehe unter Dosierung bei Erwachsenen).
Höchstdosis:
Bei Kindern und Jugendlichen sollte eine Höchstdosis von 400 mg täglich nicht überschritten werden.
Hefepilzerkrankung der Genitalien:
Während umfangreiches Datenmaterial für den Einsatz von Fluconazol bei Kindern spricht, sind zur Anwendung von Fluconazol gegen Hefepilzerkrankung der Genitalien bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nur wenige Informationen verfügbar.
Die Anwendung ist derzeit nur dann zu empfehlen, wenn eine Behandlung zur Bekämpfung der Pilzinfektion zwingend erforderlich ist und kein geeigneter Wirkstoff zur Verfügung steht.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion bei Kindern:
Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis entsprechend der Richtlinie für Erwachsene - abhängig vom Grad der Nierenfunktionseinschränkung - angepasst werden (siehe unter "Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion".)
Dosierung bei älteren Patienten:
Sofern keine Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung vorliegen, sind die üblichen Dosisempfehlungen zu beachten.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min) ist die Dosierung entsprechend den Richtlinien für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion anzupassen.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Fluconazol wird überwiegend unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Anpassungen der Einzeldosis-Therapie sind nicht erforderlich.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die Fluconazol in Mehrfachdosierung erhalten, ist am 1. Behandlungstag die normale empfohlene Dosis (entsprechend der Indikation) anzuwenden, gefolgt von einer täglichen Dosierung nach folgendem Schema:
Kreatinin-Clearance > 50 ml/min.: 100 % der empfohlenen Dosis
Kreatinin-Clearance < 50 ml/min.: 50 % der empfohlenen Dosis
Reguläre Dialyse: 100 % der empfohlenen Dosis nach jeder Dialyse
Überdosierung:
Verständigen Sie sofort einen Arzt, der gegebenenfalls folgende Maßnahmen ergreifen kann:
Bei Überdosierung sollte eine Therapie der Vergiftungssymptome (vgl. Nebenwirkungen) durchgeführt werden. Falls erforderlich, zählt dazu auch eine Magenspülung.
Fluconazol wird hauptsächlich mit dem Urin ausgeschieden. Eine verstärkte Diurese (Harnausscheidung) führt wahrscheinlich zu einer Erhöhung der Eliminationsrate. Eine 3-stündige Hämodialyse führt zu einer Verringerung des Plasmaspiegels um etwa 50%.
Vergessene Einnahme:
Wenn Sie zu wenig Fluconazol eingenommen haben, können Sie die fehlende Menge ohne weiteres noch am gleichen Tag einnehmen. Die Dosierungsempfehlungen sind zu beachten. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern fahren Sie mit der Einnahme fort, wie im Dosierungsschema angegeben.
Behandlungsabbruch:
Um das Fortbestehen bzw. erneute Auftreten der Hefepilzinfektion zu vermeiden, sollten Sie die Kapseln regelmäßig und in der von Ihrem Arzt verschriebene Dosierung einnehmen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Arzneimittel dürfen nicht zusammen mit Fluconazol, dem Wirkstoff des Präparates, eingenommen werden:
- Cisaprid (Arzneimittel gegen Darmstörung) (CYP3A4-Substrat):
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluconazol und Cisaprid wurden Fälle von Herzsymptomen, einschließlich schwerwiegender Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) berichtet. Fluconazol darf nicht zusammen mit Cisaprid eingenommen werden.
- Terfenadin (Arzneimittel gegen Allergien) (bei Fluconazol-Dosen von 400 mg oder mehr; CYP3A4-Substrat):
Bei Patienten, die Azol-Antimykotika (zu denen auch Fluconazol gehört) zusammen mit Terfenadin erhielten, traten ernsthafte Herzrhythmusstörungen (auf Grund einer Verlängerung des QTc-Intervalls) auf. Eine Studie mit 400 mg und 800 mg Fluconazol täglich zeigte, dass Fluconazol bei einer Tagesdosis von 400 mg oder mehr den Blutspiegel von Terfenadin bei gleichzeitiger Anwendung deutlich erhöht. Fluconazol darf nicht gleichzeitig mit Terfenadin eingenommen werden.
- Astemizol (Arzneimittel gegen Allergien) (CYP3A4-Substrat):
Bei Überdosierungen von Astemizol kam es zu Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) sowie zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen (ventrikulärer Arrhythmie, Torsade de pointes) und Herzstillstand. Eine gleichzeitige Behandlung mit Fluconazol und Astemizol darf wegen des Risikos eines ernsthaften bis tödlichen Herzstillstands nicht durchgeführt werden.
Auswirkungen von Fluconazol auf die Wirkung anderer Arzneimittel:
- Arzneimittel, die durch das Stoffwechselsystem CYP2C9 oder CYP3A4 verstoffwechselt werden:
Fluconazol besitzt eine stark hemmende Wirkung auf bestimmte Enzymsysteme.
Zusätzlich zu den nachfolgend genannten beobachteten bzw. dokumentierten Wechselwirkungen besteht ein Risiko erhöhter Blutspiegel anderer Arzneimittel, die durch diese Enzymsysteme abgebaut werden (z.B. Ergot-Alkaloide, Chinidin), wenn diese gleichzeitig mit Fluconazol eingenommen werden.
Daher ist bei diesen Kombinationen stets Vorsicht geboten; die Patienten sollten bei gleichzeitiger Anwendung sorgfältig überwacht werden. Auf Grund der langen Halbwertszeit (langsamer Abbau) von Fluconazol kann dessen enzymhemmende Wirkung nach Ende der Behandlung noch 4-5 Tage anhalten.
- Alfentanil (starkes Schmerzmittel) (CYP3A4-Substrat):
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol 400 mg und Alfentanil 20 µg/kg intravenös führte zu höheren Wirkstoffkonzentrationen von Alfentanil im Blut.
Unter Umständen ist eine Anpassung der Alfentanil-Dosis bei gleichzeitiger Anwendung mit Fluconazol durch den Arzt erforderlich.
- Amitriptylin (Mittel zur Behandlung von Depressionen):
Auf Grund des Risikos toxischer Nebenwirkungen ist eine Überwachung der Amitriptylin- Spiegel sowie gegebenenfalls eine entsprechende Dosisanpassung bei gleichzeitiger Anwendung mit Fluconazol durch den Arzt in Betracht zu ziehen.
- Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer vom Cumarin-Typ) (CYP2C9-Substrate):
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol während einer Behandlung mit Warfarin (Blutgerinnungshemmer vom Cumarin-Typ) führte zu einer Herabsetzung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Dies ist wahrscheinlich auf eine Hemmung des Abbaus von Warfarin (durch das Stoffwechselsystem CYP2C9) zurückzuführen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Fluconazol und Blutgerinnungshemmern vom Cumarintyp, sollte die Dosis des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels angepasst werden und die Thromboplastinzeit ist engmaschig zu kontrollieren.
- Benzodiazepine (z.B. Beruhigungsmittel) (CYP3A4-Substrate):
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol und Midazolam kam es zu einer Zunahme der Midazolam- Konzentration im Blut . Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol und Triazolam kam es ebenfalls zu einer Zunahme der Triazolam-Konzentration im Blut.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol wurde eine Verstärkung sowie eine Verlängerung der Wirkungen von Triazolam beobachtet.
Ist die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und einem Benzodiazepin (z.B. Midazolam, Triazolam) erforderlich, so ist eine Dosisreduktion des Benzodiazepins in Betracht zu ziehen; der Arzt wird dann eine sorgfältige Überwachung durchführen.
- Calciumkanal-Antagonisten (Arzneimittel-Gruppe zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten Herzerkrankungen) (CYP3A4-Substrate):
Einige Wirkstoffe aus einer bestimmten Gruppe von Arzneimitteln (Dihydropyridin-Calciumkanal-Antagonisten) zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimmten Herzerkrankungen wie z.B. Nifedipin, Isradipin, Nicardipin, Amlodipin und Felodipin, werden über das Stoffwechselsystem CYP3A4 abgebaut. In der Literatur finden sich Berichte über ausgeprägte Wasseransammlungen in den Extremitäten (periphere Ödeme) und/oder erhöhten Konzentrationen von Calcium-Antagonisten im Blut, wenn diese zusammen mit Itraconazol (Wirkstoff aus derselben Substanzklasse wie Fluconazol) und Felodipin, Isradipin oder Nifedipin (Arzneimittel aus der Gruppe der Calciumantagonisten) eingenommen werden.
Eine derartige Wechselwirkung könnte auch mit Fluconazol auftreten.
- Celecoxib (schmerzlindernd und antientzündlich wirkendes Arzneimittel) (CYP2C9-Substrat):
In Untersuchungen (klinischen Studien) erhöhte sich bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluconazol und Celecoxib die Celecoxib- Konzentration im Blut.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol behandelt werden, ist eine Halbierung der Celecoxib- Dosis zu empfehlen.
- Ciclosporin (Immunsuppressivum) (CYP 3A4-Substrat):
Bei Fluconazol-Dosen von 200 mg und mehr zeigten sich eindeutige (klinisch signifikante) Wechselwirkungen mit Ciclosporin. Die Ciclosporin Konzentration im Blut nahm zu; die Ausscheidung (Clearance) verringerte sich.
Während der Behandlung mit Fluconazol sind die Blutspiegel von Ciclosporin zu überwachen.
- Didanosin (zur Behandlung einer HIV-Infektion):
Die gleichzeitige Anwendung von Didanosin und Fluconazol scheint sicher zu sein; sie zeigt kaum Auswirkungen auf die Verstoffwechslung (Pharmakokinetik) und die Wirksamkeit von Didanosin.
Das Ansprechen auf Fluconazol ist jedoch unbedingt zu überwachen. Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn die Gabe von Fluconazol vor der Gabe von Didanosin erfolgt.
- Halofantrin (Malariamittel) (CYP3A4-Substrat):
Fluconazol kann auch eine Hemmung des Abbaus von Halofantrin bewirken.
- HMG-CoA-Reduktasehemmer (Arzneimittel-Gruppe zur Senkung der Blutfettspiegel z.B. Atorvastatin, Simvastatin, Fluvastatin) (CYP2C9 oder CYP3A4-Substrate):
Ein erhöhtes Risiko einer Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) besteht bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol mit Arzneimittel zur Senkung der Blutfettspiegel aus der Gruppe der HMG-CoA-Reduktasehemmern, wie z.B. Atorvastatin und Simvastatin, oder Fluvastatin. Auf Grund der Wechselwirkung zwischen Fluvastatin und Fluconazol können sich die Blutspiegel der HMG-COA-Reduktasehemmer erhöhen. Wird eine gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und HMG-CoA-Reduktasehemmern als notwendig erachtet, so ist hierbei Vorsicht geboten.
Bei dieser Kombination ist unter Umständen eine Dosisreduzierung der HMG-CoA-Reduktasehemmer z.B. Atorvastatin, Simvastatin, Fluvastatin erforderlich. Bei einer kombinierten Behandlung sollte auf Anzeichen und Symptome einer Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) oder Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) mit Muskelschmerzen, Muskelempfindlichkeit, oder- schwäche geachtet werden und bestimmte Muskelenzym-Werte (Creatinkinase- (CK-) Spiegel) überwacht werden.
Die HMG-CoA-Therapie ist abzusetzen, wenn der Muskelenzym-Wert
(CK-Spiegel) deutlich ansteigt oder wenn eine Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) oder Rhabdomyolyse festgestellt oder vermutet wird.
- Losartan (Blutdrucksenker) (CYP2C9-Substrat):
Fluconazol hemmt die Umwandlung von Losartan in dessen wirksames Stoffwechselprodukt. Dieses ist größtenteils für die Wirkung (Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonismus) verantwortlich. Eine gleichzeitige Behandlung mit Fluconazol könnte zu erhöhten Konzentrationen von Losartan sowie zu einer Verringerung der Konzentration des wirksamen Metaboliten führen.
Eine Überwachung sollte als fortlaufende Kontrolle des Bluthochdrucks durchgeführt werden.
- Orale Kontrazeptiva ("Pille"):
Fluconazol-Kapseln haben wahrscheinlich keinen nachteiligen Einfluss auf die Wirksamkeit von oralen empfängnisverhütenden Arzneimitteln (Pille). Die Hormonspiegel im Blut werden durch die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und oralen Kontrazeptiva erhöht.
- Phenytoin (Mittel gegen epileptische Krampfanfälle) (CYP2C9-Substrat):
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Phenytoin in die Blutbahn (intravenös) erhöhte sich der Phenytoin Blutspiegel.
Ist eine gleichzeitige Anwendung dieser Wirkstoffe erforderlich, so muss die Konzentration von Phenytoin im Blut überwacht werden; die Phenytoin-Dosis ist entsprechend anzupassen, um toxische Konzentrationen zu vermeiden.
- Prednison (Glucocorticoid mit entzündungshemmender u. antiallergischer Wirksamkeit) (CYP3A4-Substrat):
Bei einem mit Prednison (Cortisonähnlicher Wirkstoff) behandelten Lebertransplantat-Empfänger kam es nach Absetzen eines dreimonatigen Fluconazol- Zyklus zu einer Addison-Krise (Nebennierenrinden-Insuffizienz). Hierbei führte das Absetzen von Fluconazol wahrscheinlich zu einem vermehrten Abbau von Prednison.
Bei einer Langzeittherapie mit Fluconazol und Prednison sollten die Patienten beim Absetzen von Fluconazol hinsichtlich auf Zeichen einer Nebennierenrinden-Insuffizienz engmaschig überwacht werden.
- Rifabutin (Antibiotikum, Mittel gegen Tuberkulose) (CYP3A4-Induktor)
Berichten zufolge kann die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Rifabutin zu einem Anstieg der Rifabutin-Serumspiegel führen. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol und Rifabutin behandelt wurden, trat Berichten zufolge eine Entzündung der Augenhaut (Uveitis) auf.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifabutin und Fluconazol ist eine engmaschige Überwachung erforderlich.
- Sulfonylharnstoffe (Arzneimittel-Gruppe zur Behandlung der Zuckerkrankheit) (CYP2C9-Substrat):
Fluconazol führte zu einer Verlängerung der Verweildauer des Sulfonylharnstoffs im Blut, wenn gleichzeitig Sulfonylharnstoffe wie Chlorpropamid, Glibenclamid, Glipizid und Tolbutamid eingenommen wurden.
Die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und Arzneimitteln aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe bei Diabetikern ist grundsätzlich möglich; hierbei ist jedoch die Möglichkeit des Auftretens einer Unterzuckerung zu beachten.
- Tacrolimus und Sirolimus (Mittel zur Unterdrückung der Immunreaktion) (CYP3A4-Substrate):
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Tacrolimus erhöhte sich die Tacrolismus- Konzentration im Blut. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol und Tacrolimus behandelt wurden, kann es Berichten zufolge zu einer Nierenschädigung kommen. Zu Fluconazol und Sirolimus liegen keine Interaktionsstudien vor; hier sind jedoch ähnliche Wechselwirkungen zu erwarten wie bei Tacrolimus.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Tacrolimus oder Sirolimus und Fluconazol sind die Plasmaspiegel von Tacrolimus/Sirolimus engmaschig zu überwachen und auf Zeichen einer Toxizität zu achten.
- Theophyllin (Asthmamittel):
Bei Einnahme von Theophyllin in hohen Dosierungen oder bei erhöhtem Risiko einer Theophyllin-Überempfindlichkeit, ist bei gleichzeitiger Anwendung von Fluconazol eine sorgfältige Überwachung notwendig; da bei gleichzeitiger Anwendung die Verweildauer von Theophyllin im Blut erhöht wird, ist die Theophyllin-Dosis entsprechend anzupassen.
- Trimetrexat (Arzneimittel zur Behandlung schwerer Lungenentzündungen (Pneumocystis-carinii Pneumonie, (PcP)
Eine gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Trimetrexat kann zu einer Erhöhung der Trimetrexat-Plasmakonzentration führen.
Lässt sich eine gleichzeitige Anwendung von Trimetrexat und Fluconazol nicht vermeiden, so ist eine engmaschige Überwachung in Bezug auf Trimetrexat-Serumspiegel und Trimetrexat-Toxizität (Knochenmarksuppression, Nieren- und Leberfunktionsstörungen sowie Geschwürbildung im Magen-Darmbereich) erforderlich.
- Zidovudin (Mittel zur Behandlung von HIV-Infektionen):
Die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und Zidovudin führte zu einer deutlichen Zunahme der Zidovudin-Konzentration; diese ist wahrscheinlich auf eine Hemmung der Verstoffwechslung (Glukuronidierung) zurückzuführen.
Daher sollten Sie, wenn Sie diese Arzneimittekombination einnehmen, den Arzt aufsuchen und sich sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Zidovudin-bedingten Nebenwirkungen überwachen lassen.
Arzneimittel, die den Stoffwechsel und/oder die Ausscheidung von Fluconazol beeinflussen:
- Hydrochlorothiazid (entwässerndes Arzneimittel):
Die gleichzeitige mehrmalige Gabe von Hydrochlorothiazid kann die Plasmaspiegel von Fluconazol erhöhen.
Eine Änderung der Fluconazol-Dosis ist nicht erforderlich.
- Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose) (CYP450-Induktor):
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Rifampicin senkte die Konzentration von Fluconazol im Blut und verkürzte die Verweildauer von Fluconazol.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Rifampicin ist eine Dosiserhöhung von Fluconazol in Betracht zu ziehen.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen:
- Arzneimittel, die eine Verlängerung des QT-Intervalls (EKG-Veränderung) bewirken:
Es liegen Berichte vor, nach denen Fluconazol zu einer QT-Verlängerung beitragen kann, die zu ernsthaften Herzrhythmusstörungen führt.
Patienten, die gleichzeitig mit Fluconazol und anderen QT-verlängernden Wirkstoffen behandelt werden, sind sorgfältig zu überwachen, da eine additive Wirkung nicht auszuschließen ist.
- Amphotericin B (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen):
Tierversuche in vitro und in vivo ergaben eine Gegenwirkung zwischen Amphotericin B und Azolderivaten (zu denen auch Fluconazol gehört).
Ob diese Gegenwirkung Auswirkungen auf die Wirksamkeit hat ist bisher nicht bekannt; ein ähnlicher Effekt könnte auch bei dem Amphotericin-B-Cholesterylsulfat-Komplex auftreten.
- Gezielte Untersuchungen ergaben keine deutlichen Veränderungen der Aufnahme (Resorption) von Fluconazol bei oraler Anwendung in Kombination mit Cimetidin (Magenmittel), Antazida (Arzneimittel zur Verringerung der Magensäure), oder nach Ganzkörper-Strahlentherapie bei Knochenmarktransplantationen
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Sie können die Kapseln unabhängig von Mahlzeiten einnehmen. Nehmen Sie die Kapseln aber immer zur gleichen Tageszeit ein.
Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Allgemein:
Gelegentlich: Müdigkeit, Unwohlsein, Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber
Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Krampfanfälle, Benommenheit, Empfindungsstörungen in den Gliedmaßen (Parästhesie), Muskelzittern (Tremor), Schwindel
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Hautausschläge
Gelegentlich: Juckreiz (Pruritus)
Selten: (exfoliative) Hauterkrankungen mit Abschälung und Ablösung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom)
Erkrankungen des Magen-DarmTraktes:
Häufig: Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen im Unterbauch, Durchfall
Gelegentlich: Appetitlosigkeit (Anorexie), Verstopfung, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Blähungen
Erkrankungen der Skelettmuskulatur:
Gelegentlich: Schmerzhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myalgie)
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen
Psychiatrische Erkrankungen:
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit
Leber und Gallenerkrankungen:
Häufig: Anstieg von bestimmten Leberwerten (AST, ALT und alkalischer Phosphatase)
Gelegentlich: Stauung der Gallenflüssigkeit (Cholestase), Erkrankungen der Leberzellen, Gelbsucht, deutlicher Anstieg des Gesamt-Bilirubins
Selten: Lebernekrose (schwere Lebererkrankung mit Zelluntergang)
Sinneswahrnehmung:
Gelegentlich: Störungen des Geschmacksempfindens
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich: Verminderung der roten Blutzellen (Anämie)
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Anaphylaxie (schwerwiegende allergischen Reaktionen u.U. lebensbedrohlich)
Die genannten Nebenwirkungen waren bei HIV-infizierten Patienten häufiger zu beobachten (21%) als bei nicht infizierten (13%). Dabei zeigten sich jedoch bei HIV-infizierten und nicht infizierten Patienten ähnliche Muster der Nebenwirkungen.
Weiterhin traten folgende Nebenwirkungen auf, bei denen ein Zusammenhang mit der Einnahme von Fluconazol nicht gesichert ist (z.B. in offenen Studien, nach der Markteinführung):
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten: Krampfanfälle
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: kreisrunder Haarausfall (Alopezie)
Sehr selten: (exfoliative) Hauterkrankungen mit Abschälung und Ablösung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse), Hautauschlag (Erythem)
Leber und Gallenerkrankungen:
Selten: Leberversagen, Leberentzündung (Hepatitis), Lebernekrose
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie), Schwellungen von Lippen u. Lidregion, seltener Zunge u. anderer Organe (Angioödem), Gesichtsschwellung (Gesichtsödem) und Juckreiz (Pruritus)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten: Verringerung der Anzahl der weißen Blutzellen (Leukopenie, einschließlich Neutropenie und Agranulozytose), Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Stoffwechselstörungen:
Selten: erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie), erhöhte Triglyceridwerte (Hypertriglyceridämie), erniedrigter Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie)
Gegenmaßnahmen: Bei stärkeren Beeinträchtigungen sollten Sie Ihren Arzt benachrichtigen, der über die weitere Einnahme oder gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheidet. Dies gilt insbesondere für Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen, bei denen Sie das Arzneimittel ohne ausdrückliche Zustimmung Ihres Arztes nicht nochmals einnehmen sollten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
Darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Fluconazol oder verwandte Azole oder einem der sonstigen Bestandteile sind.
- zusammen mit Arzneimitteln, die zu einer Verlängerung des QT-Intervalls im EKG führen können.
- zusammen mit Arzneimitteln, die ebenfalls über das Stoffwechselsystem CYP3A4 der Leber verstoffwechselt werden wie Cisaprid (Mittel gegen Darmstörungen) und Astemizol (Arzneimittel gegen Allergien) oder Terfenadin (Mittel gegen Allergien)
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Während der Schwangerschaft sollten Sie das Arzneimittel zur Kurzzeittherapie in Standarddosierungen nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für eindeutig erforderlich hält.
Fluconazol in hohen Dosierungen und/oder in Langzeittherapie dürfen Sie während der Schwangerschaft nicht einnehmen, außer bei lebensbedrohlichen Infektionen. Dies entscheidet dann Ihr Arzt.
Stillzeit:
Fluconazol tritt in die Muttermilch über. Nach Anwendung von Fluconazol in hohen Dosierungen oder mehrfacher Anwendung sollten Sie nicht stillen. In dem Fall einer einmaligen Anwendung einer Standarddosierung von 200 mg Fluconazol oder weniger können Sie weiter stillen.
Zum Einnehmen.
Nehmen Sie die Kapsel vor oder mit einer Mahlzeit unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich bei Patienten mit Erkrankungen, die die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen können.
Einige Azole (Wirkstoffe zu der auch Fluconazol gehört) werden mit einer Veränderung von EKG-Parametern (Verlängerung des QT-Intervalls) in Verbindung gebracht. In seltenen Fällen können während der Behandlung mit Fluconazol bestimmte lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) auftreten.
Obwohl ein Zusammenhang zwischen Fluconazol und einer QT-Verlängerung nicht eindeutig erwiesen ist, sollte das Arzneimittel bei Erkrankungen, die möglicherweise die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen mit Vorsicht eingesetzt werden, diese sind im folgenden genannt:
- angeborene oder nachweislich erworbene QT-Verlängerung (EKG-Veränderung)
- Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathie); insbesondere bei gleichzeitiger schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
- Sinusbradykardie (verlangsamter Herzschlag)
- Bestehende symptomatische Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls zu EKG-Veränderungen (Verlängerung des QT-Intervalls) führen können, obwohl sie nicht über dasselbe Stoffwechselsystem (CYP3A4) abgebaut werden
- Störungen des Elektrolythaushalts; erniedrigte Kalium- und Magnesiumspiegel und Calciumspiegel zum Beispiel sollten vor Aufnahme einer Behandlung mit Fluconazol von Ihrem Arzt behoben werden.
- Gleichzeitige Anwendung mit Halofantrin (Arzneimittel gegen Malaria)
Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Halofantrin ist nicht zu empfehlen, denn Halofantrin führt bei der verordneten (therapeutischen) Dosis nachweislich zu einer EKG Veränderung (QTc-Verlängerung).
- Patienten mit schweren Grunderkrankungen
Bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen wie AIDS und bösartigen Erkrankungen (Krebspatienten), wurden während der Behandlung mit Fluconazol Veränderungen des Blutbildes, der Leber- und Nierenwerte und der Ergebnisse anderer biochemischer Funktionstests beobachtet.
- Leberunverträglichkeit / Leberfunktionsstörungen
In sehr seltenen Fällen ging die Einnahme von Fluconazol bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt wurden, von denen einige bekanntermaßen Nebenwirkungen auf die Leber besaßen, mit schwerer Leberunverträglichkeit einschließlich tödlichem Ausgang einher.
Ein Zusammenhang mit der Tagesdosis, Therapiedauer sowie Alter und Geschlecht der Patienten ließ sich nicht herstellen; die Leberunverträglichkeitssymptome bildeten sich in der Regel bei Absetzen der Fluconazol-Therapie zurück.
Patienten mit einer Verschlechterung der Leberwerte unter Therapie mit Fluconazol sollten zur Vermeidung schwerer Leberschädigungen sorgfältig überwacht werden. Fluconazol sollte abgesetzt werden, sobald Krankheitszeichen (klinische Anzeichen oder Symptome), auf eine Lebererkrankung (z.B. Gelbsucht) hindeuten.
- Entwicklung von schweren Hautreaktionen:
In seltenen Fällen kann es während der Behandlung mit Fluconazol zu schuppenden (exfoliativen) Hautreaktionen mit zum Teil schwerwiegendem Verlauf wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse kommen. AIDS-Patienten neigen bei Anwendung vieler Arzneimittel zur Entwicklung von schweren Hautreaktionen.
Wenn sich während der Behandlung einer oberflächlichen Pilzinfektion mit Fluconazol ein Hautausschlag entwickelt, so ist die Behandlung mit Fluconazol abzusetzen.
Wenn während der Behandlung von Pilzerkrankungen der inneren Organe (invasive/systemische Pilzinfektionen) Hautausschläge auftreten sollte der Patient sorgfältig beobachtet werden. Die Therapie mit Fluconazol ist abzusetzen, wenn Blasen entstehen (bullöse Hautveränderungen) oder rötliche Hautausschläge in verschiedenen Anordnungen (Erythema multiforme) auftreten.
- Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaktische Reaktionen) wurden in seltenen Fällen beobachtet.
- Planung / Möglichkeit einer Schwangerschaft
Bei gebärfähigen Frauen sind im Falle einer Langzeit-Behandlung geeignete Methoden der Empfängnisverhütung in Betracht zu ziehen .
- Nierenfunktionsstörungen
Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 50 ml/min ist die Fluconazol-Dosis zu verringern.
Kinder:
Die Kapseln sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen mit Fluconazol (z.B. Suspension oder Lösung) zur Verfügung.
Bei Kindern sollte eine Höchstdosis von 400 mg Fluconazol täglich nicht überschritten werden.
Ältere Menschen:
Bei alten Patienten, bei denen sich kein Hinweis auf eine eingeschränkte Nierenfunktion ergibt, sollten die üblichen Dosisempfehlungen beachtet werden. Bei einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min sollte die Dosierung entsprechend den Richtlinien für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Fluconazol besitzt keine oder nur geringfügige Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Beim Lenken von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen ist jedoch zu beachten, dass nach Einnahme von Fluconazol gelegentlich Benommenheit und Krampfanfälle auftreten können.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.